Leaving America

Ich verlasse Amerika mit schwerem Herzen. Es ist nicht mehr das Land, das ich zu kennen glaubte. Es ist, als hätten die Verrückten, die man immer in den Nischen dieses weitläufigen Landes finden konnte, die Zügel übernommen. Es ist ein Ort, an dem die Angst wächst und Empathie schwindet. Wo Wahrheit und Lüge nicht mehr zu unterscheiden sind, wo Extremismus zur Normalität geworden ist und Grausamkeit als Preis für politischen Wandel akzeptiert wird.

Wo sich Nachbarn früher über den Gartenzaun und über die politische Kluft hinweg unterhielten, herrscht jetzt betretenes Schweigen. Noch nie habe ich so viele Amerikaner getroffen, die nicht mehr reden wollten - aus Angst oder aus Scham: die Bundesangestellten in Washington, die plötzlich entlassen wurden, aber immer noch auf ihre Wiedereinstellung hofften; die medizinischen Forscher, deren Programme gekürzt wurden und deswegen besser nichts sagen sollten; Akademiker, die einfach nicht auf meine Interviewanfrage reagierten; die mexikanischen Einwanderer, die ihren Kindern beim Spielen auf einem Baseballfeld in Georgia zusahen und lieber schwiegen; oder die ausländischen Studenten auf einem Campus in Mississippi, die Angst vor der Abschiebung hatten. Andere wiederum schämten sich, einem Ausländer erklären zu müssen, was in ihrem Land vor sich geht. 

Die Mitarbeiter von Amerikas großen Institutionen, die aus einer Zeit stammen, in der Gemeinsinn noch etwas galt, leben in Angst vor drohenden Kürzungen ihrer Fördergelder: Bibliothekare, Park Rangers, Journalisten des National Public Radio und der Public Broadcasting Corporation sorgen sich um ihre Zukunft und die ihrer Institution. 

Die Angst ist überall spürbar. Manche fürchten die Verbrecherhorden die angeblich aus Lateinamerika kommend die Grenze nach Texas und Kalifornien überqueren. Andere fühlen sich unwohl, wenn haitianische Einwanderer die verlassenen Läden im Zentrum einer verfallender Industriestadt in Pennsylvania wieder eröffnen. Eltern sorgen sich, dass ihre Kinder in der Schule oder Universität durch linke oder „woke“ Propaganda „indoktriniert“ werden. 

Für mich war dies ein Amerika, das sich stark verändert hatte. Der Patriotismus, der früher arrogant oder großzügig daher kam, hat einem engstirnigen und aggressiven Nationalismus Platz gemacht. Der Traum vom sozialen Aufstieg ist der Angst vor dem Abstieg gewichen. Mitglieder der schwindenden weißen Mehrheit sehen die Welt als Nullsummenspiel: wo sie verlieren, so glauben sie, müssen “die Anderen” gewinnen. 

Trumps Amerika ist hin- und hergerissen zwischen Industrie-Nostalgie und der Angst vor Künstlicher Intelligenz. Im Rust Belt und in West Virginia sprach ich mit ehemaligen Industriearbeitern, die von einer Rückkehr zur Kohle träumten, während die Karriere ihrer Kinder durch KI bedroht wird. In Washington wiederum haben Politiker beider Parteien nicht die geringste Ahnung, wie sie mit der nächsten technologischen Revolution umgehen sollen. 

Mehr als einmal fühlte ich mich wie der „Onkel aus Europa“, wenn ich auf die negativen Nebenwirkungen der Politik hinwies, für die meine Gesprächspartner gestimmt hatten. Sie reagierten gleichgültig, als hätten sie sich aus einem Leben, das auf Details und Fakten basiert, verabschiedet. Große und bedrohliche Themen wie “Klima” und “Kapitalismus” schienen Tabu zu sein. Ein Freund nannte diesen Zustand „vorsätzliche Ignoranz“. 

Meine Reise war geprägt von der Diskrepanz zwischen den dystopischen Urteilen der liberalen Kommentatoren, die ich am Abend las, und der seligen Ignoranz der Konservativen, denen ich tagsüber begegnete. Wo bekannte Ökonomen und angesehene Kolumnisten regelmäßig den Zusammenbruch der Börse oder der internationalen Ordnung vorhersagten, zuckten die meisten Bewohner des ländlichen middle America nur mit den Schultern und sahen die Probleme ganz anders gelagert. Vielleicht waren sie einfach klug genug, all die unerhörten Äußerungen Donald Trumps zu ignorieren, die Intellektuelle und Demokraten so verstören, weil sie jedes Wort auf die Goldwaage legen. 

Für die Wähler Donald Trumps spielten Widersprüche keine Rolle, denn der Stolz, an der Wahlurne ein drastisches Statement abgegeben zu haben, schien ihnen mehr wert zu sein als das spätere Leid. Manche sprechen sich lieber für die Kürzung von Medicaid-Leistungen aus als für die Verbesserung ihrer Zahnhygiene; aus Stolz, nicht von staatlichen Zuwendungen abhängig zu sein, solange diese auch anderen verwehrt bleiben. Manchmal fiel es mir schwer, der emotionalen Logik von Trump-Anhängern zu folgen. Es war, als wollten sie sich selbst verletzen. 

Wie schon immer hilft Religion den Menschen, Herausforderungen zu meistern und Widersprüche zu entschärfen, indem sie Logik durch Glauben ersetzt. Wenn ich den Vertretern der christlichen Rechten in Washington und den weißen Christen in den Kirchen des amerikanischen Südens zuhörte, faszinierte mich, wie sie ihr wörtliches Verständnis der Bibel mit der flexiblen politischen Anwendung ihres Glaubens in Einklang brachten. 

Für ultrakonservative Republikaner im Kongress bietet Religion oft den letzten Zufluchtsort. Wenn ihnen in Kongressanhörungen oder Fernsehinterviews die Antworten und Argumente ausgehen, greifen diese gläubigen Verteidiger der Trump-Administration auf die Bibel und Gottes Willen zurück. Und auch die christlichen Wähler, die ich auf meinem Weg traf, instrumentalisierten gerne ihren Glauben, um der Realität mit ihren lästigen Widersprüchen zu entfliehen. So wurden Trumps religiösen Verfehlungen, die ihn eigentlich in ihre Version der Hölle verbannen müssten, als Taten eines Sünders entschuldigt, der bald das Licht sehen werde. 

Sprache ist zum Reizthema geworden. Für Konservative war schon der vorgeschlagene Gebrauch eines Gender-Pronomens ein Wort zu viel, das sie ins Lager rechter Kulturkämpfer führte. Für Liberale war der konservative Gegenangriff auf die „woke“ Sprache ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Faschismus. 

Auf X folgte ich den Trollen der MAGA-Bewegung, die vor „fremden Eindringlingen“, dem „tiefen Staat“ oder der Verweiblichung von Männern warnten und nationalistische Lösungen und Rache anboten. In der Main Street begegnete ich Bürgern, die der Politik einfach überdrüssig waren, ob sie nun Trump gewählt hatten oder nicht. „Die Zone mit Scheiße überfluten“, wie MAGA-Unternehmer Steve Bannon die Medienstrategie der Ultrarechten zur Machtübernahme nannte, hat offensichtlich funktioniert. Sie hat die konservativen Extremisten ermutigt und den Rest entpolitisiert. 

Was ich von den Leuten hörte, war oft nur eine billige Kopie der vorgefertigten Phrasen, die vom rechten Fox TV oder vom linken Sender MSNBC  bis zum Überdruss wiederholt wurden – starke Meinungen, die auf Ängsten oder Wunschdenken basierten. „Es musste was geschehen“ – „Die Demokraten haben das ganze Geld weggegeben“ – „Die Grenzen müssen geschlossen werden“ – „Zölle werden Amerika wieder groß machen“. Auf der anderen Seite hörte von Liberalen, wie sie Trump auch für alles verantwortlich machten, was die Demokraten nicht geschafft hatten; zum Beispiel Joe Biden rechtzeitig loszuwerden. 

Ich war mit der Illusion nach Amerika aufgebrochen, ich könnte Menschen Fragen zu ihrem Leben stellen und dann verstehen, warum sie so und nicht anders handelten. Doch oft drehten sie meine Frage, was mit ihnen und ihrem Land passiert sei, um: „Sag Du es mir doch“, antworteten sie. Aus ihrer Weigerung, selbst darüber nachzudenken, sprach eine gewisse Orientierungslosigkeit. 

Als ich die Menschen fragte, wie sie sich fühlten, lautete die häufigste Antwort: „Überwältigt“. Viele Bewohner des Hinterlandes sind überwältigt von ihrem Gewicht, der schieren Masse und dem prekären Zustand ihrer Körper, von der sichtbarsten Gesundheitskrise jenseits von Opioiden und Einsamkeit. 

Überall begegneten mir Zeichen von Sucht und Abhängigkeit, die einem von Supermarktregalen, Restaurantmenüs, Diätprogrammen und Fernsehspots entgegenschreien und sofortige Linderung versprechen, sei es durch Pillen, Prediger oder eine rechte Politik, die Stolz predigt und Strafe verhängt, Grausamkeit mit Erlösung verbindet und Versprechen mit Fantasien vermischt. Manchmal kam ich mir vor wie auf  einer Reise durch ein Land am Tropf von Drogen und politischen Fantasien. 

Wenn es ein Buch gibt, das mir geholfen hat, einige der Phänomene zu verstehen, denen ich auf meiner Reise begegnet bin, dann ist es „Fantasyland“ von Kurt Anderson. Geschrieben während des Wahlkampfs von 2016, erklärt es Amerikas Neigung zum magischen Denken, von den protestantischen Anfängen bis zum heutigen „Fantasie-Industriekomplex“ mit Donald Trump als dessen „Apotheose“ – einem ehemaligen Reality-Star, der seinen Anhängern alles verspricht und für nichts haftet. 

Anderson führt den Leser durch ein Amerika, „das von wahren Gläubigen und leidenschaftlichen Träumern, von Scharlatanen und ihren Opfern geschaffen wurde – und das uns im Laufe von vier Jahrhunderten für Fantasien empfänglich gemacht hat…“ Er zeichnet diese Geschichte der Fantasie nach, von den Hexenprozessen von Salem bis zum Schausteller und Zirkusveranstalter P.T. Barnum, von Hollywood bis zur Scientology, von Walt Disney bis Billy Graham, von Ronald Reagan bis Donald Trump. 

Andersons Zusammenfassung: „Mische epischen Individualismus mit extremer Religion; verrühre Showbusiness mit allem anderen; lass das alles ein paar Jahrhunderte lang köcheln und ziehen; gieße das alles durch die 1960er Jahre, in denen alles erlaubt war, und durch das Internetzeitalter; das Ergebnis ist das Amerika, in dem wir heute leben, wo Realität und Fantasie auf seltsame und gefährliche Weise verschwimmen und miteinander vermischt sind.“ 

Dies entsprach der Welt, durch die ich reiste: in der die Polarisierung der Religion zur Polarisierung der Politik geführt hatte, in der die Grand Old Party zu einem Bund weißer Christen mutiert ist; in der meine Gesprächspartner „mit ihren Kirchen abstimmten“ und Master-Studenten Online-Influencer entscheiden lassen, welche Nachrichten sie glauben und welche nicht. Eine Welt, in der selbst eine Politik voller Anspielungen und Hass zur Unterhaltung verkommen ist. 

Und die Demokraten, was ist mit ihnen passiert? Sie sind schockiert und tief verunsichert. Über die Jahre hatten sie die Arbeiterklasse verloren, weil sie grundlegende Alltagsthemen ignorierten, wie ich auf Fahrten durch den Rust Belt zu hören bekam. Mit ihrer Identitätspolitik, so erzählten mir gemäßigte Parteigänger, kappten die Demokraten den Bezug zum Leben und den Nöten der Wähler zwischen den urbanen Küstenstreifen und bemerkten nicht einmal, in welchem ​​Ausmaß sie zur Partei der Eliten geworden waren. 

Die Demokratische Partei missverstand Obamas Präsidentschaften als Sieg des Fortschritts. Das war richtig und falsch zugleich. Ich sprach mit weißen Wählern, für die Obama der Präsident war, für den das Land noch nicht bereit war. Für sie “war es einfach zu früh für einen Schwarzen im Weißen Haus“. Und ich sprach mit schwarzen Wählern, für die Obama nicht der Führer war, der er hätte sein können. Weil er regiert habe “wie jeder andere weiße Präsident”. Ohne das Thema race und die Siege Barack Obamas, da waren sich viele einig, wäre Trump nie Präsident geworden. Zuerst hielten die Demokraten die erste Trump-Präsidentschaft für einen Ausrutscher. Und indem sie Joe Biden nicht zum Rücktritt aufforderten, als es an der Zeit war, machten sie stattdessen dessen Präsidentschaft zu einem Zwischenspiel. 

Bis zu ihrer Niederlage im November 2024 verstanden die Demokraten nicht das Ausmaß der kulturellen Entfremdung in Teilen der Wählerschaft, wie sehr ihre moralische Rechtschaffenheit in Fragen der Identität viele Bürger außerhalb der Großstädte verärgerte, wie sogenannte „Wokeness“ als Bedrohung für die eigenen Lebensverhältnisse wahrgenommen wurde. Selbst viele konservative Amerikaner hatten die Homo-Ehe und andere Gesetzesänderungen in Geschlechterfragen akzeptiert. Doch als es um die Einführung von Pronomen in die offiziellen Kommunikation oder um die Teilnahme transsexueller Athlethen an den Sportveranstaltungen ihrer Töchter ging, verwandelte sich die zögerliche Akzeptanz des „Anderen“ in eine wütende Gegenreaktion und eine defensive Rückkehr in eine binäre Welt. 

Heute ist die Demokratische Partei entlang der Altersgrenze tief gespalten. Jeder Demokrat unter 35, den ich traf, plädierte für einen Linksruck und die Unterstützung einer progressiven jungen Führungspersönlichkeit wie Alexandria Octavio-Cortez (AOC), der klugen, eloquenten Kongressabgeordneten aus New York, die im April mit ihrer „Anti-Oligarchie-Kampagne“ links-liberale Massen anzog. Demokraten mittleren und höheren Alters argumentieren hingegen immer noch, dass es einen Gemäßigten wie Joe Biden braucht, um die nächste Wahl zu gewinnen. Nur jünger müsste er sein. Jenseits dieser Kluft gibt es keine Vision, eine solide Mehrheit der Bevölkerung zurückzugewinnen. 

Ich sprach mit engagierten Demokraten, die in ihrer Stadt gegen die Politik Trumps marschierten oder mit Plakaten gegen die ultrarechte Abgeordnete in ihrem Wahlkreis protestierten. Aber ich traf keinen einzigen Parteiorganisator oder Aktivisten, der eine überzeugende Strategie darlegen konnte, um die Arbeiterklasse, unabhängige Wähler oder gar registrierte Republikaner zurückzugewinnen. Es fehlt ein demokratischer Populismus, der die politische Lage grundsätzlich verändern könnte. Kein einziger Trump-Wähler mit dem ich sprach würde für die Demokraten stimmen, sollte Trump mit seiner umstrittenen Politik scheitern. So groß ist die Abneigung gegen die Demokraten im konservativen Amerika. 

Und doch: Es gibt Hoffnung für die Zwischenwahlen, wenn die Demokraten bessere Kandidaten finden, professionellere Kampagnen führen und genug Republikaner der Abstimmung fernbleiben. Wenn Trumps Zölle die Inflation weiter anheizen, seine Einwanderungspolitik fehlschlägt und der Machtkampf zwischen Tech-Oligarchie und MAGA-Bewegung eskaliert, könnten die Demokraten eine oder sogar beide Kammern des Kongresses zurückgewinnen. Viel wird davon abhängen, welchen politischen Weg die republikanischen Senatoren und Kongressabgeordneten vor den midterm elections einschlagen. 

Aber selbst wenn die Demokraten im November 2026 den Senat oder das Repräsentantenhaus zurückerobern, wäre bereits erheblicher institutioneller und psychologischer Schaden angerichtet. Sie werden in einem Land agieren müssen, das eine schmerzhafte Rückkehr zur Realität durchläuft, in dem viele juristische Leitplanken abgebaut wurden und der Mangel an Empathie Teil des virtuellen wie realen Lebens geworden ist. 

„Was ist mit Amerika passiert und warum?“, war die Frage, auf die ich Antworten suchte. Es gab viele Erklärungen, aber eine typische Reaktion meiner Gesprächspartner beschreibt die Situation besser als manche Analyse: „Wir wissen es nicht, aber irgendetwas musste geschehen!“ Dieses „Etwas“ erschien in Gestalt des geübten Blenders Donald Trump. Es war ein historischer Zufall, dass eine Bevölkerung, die ihren sozialen Abstieg und Statusverlust beklagte, auf Amerikas talentiertesten Scharlatan traf, der seinen grotesken Narzissmus in der internetgetriebenen Welt politischer Fantasien auslebte. 

Die Hälfte der Amerikaner war bereit, sich von dem ehemaligen Reality-Star täuschen zu lassen, der mit rebellischer Begeisterung das Blaue vom Himmel versprach. Wussten seine Wähler, dass seine Versprechungen nicht ernst gemeint, sondern nur Schein waren? Nun, es spielte keine Rolle. Für Trump zu stimmen war wie ein Besuch beim American Wrestling: Man weiß, dass der Kampf nicht echt ist, genießt aber das Gut-gegen-Böse-Szenario der dargebotene Gewalt. Die Frage bleibt: Was passiert, wenn die Show vorbei ist? 

Wie sieht das Szenario einer Rückkehr zur Realität aus? Die Trump-Administration dürfte sich früher oder später selbst zerstören - durch Inkompetenz, Korruption und interne Widersprüche. Erste Anzeichen waren zu beobachten, als die Clowns seines Kabinetts vor Kongressausschüssen auftauchten, als die Familie Trump damit begann, sich in der Kryptosphäre zu bedienen. Sie verdichten sich mit den zunehmenden Interessenkonflikten zwischen den Tech-Oligarchen und der MAGA-Bewegung.  

Doch Donald Trump bleibt immer das Thema “Immigration”, um die Leidenschaften seiner Basis zu mobilisieren und die Sympathien einer beträchtliche Anzahl von Wählern zu gewinnen. Letztere mögen nicht unbedingt seine gesamte Politik gutheißen, aber den Präsidenten darin unterstützten, ihr Land gegen das zu verteidigen, was seine Regierung dann als als “Rebellion” und “inneren Feind” brandmarken wird. 

Hinter diesen Szenarien verbirgt sich die entscheidende Frage, die nicht nur die USA betrifft: Was passiert, wenn Rechtspopulisten in einem politischen System scheitern, in dem die Rechtsstaatlichkeit geschwächt, die Öffentlichkeit zu einer „Informationsoligarchie“ verkommen und die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lüge völlig ausgehöhlt ist? Gibt es dann noch einen Weg zurück zur liberalen Demokratie? Oder kann das Chaos eines populistischen Scheiterns nur mit neuen - möglicherweise faschistischen - Illusionen gefüllt werden? 

Auf meiner 4,500 Kilometer langen Reise durch das amerikanische Hinterland, in dem eine große Mehrheit für Donald Trump gestimmt hat, traf ich viele Menschen, die von Ängsten und Illusionen getrieben waren, nicht wenige mit Sympathien für einen starken Mann, aber niemanden, der sich wirklich ein autokratisches System wünschte. 

Previous
Previous

Trump und der Feind von Innen

Next
Next

Von Akademikern und Journalisten, die lieber schweigen